Am Rande notiert: Anschlagmittelprüfung

Haan, 13. Juli 2019. Zwei Wochen nach der Elektro-Prüfung fand im THW-Ortsverband Haan die technische Prüfung der sogenannten Anschlagmittel, Hebezeuge und Zurrmittel statt. Eine Arbeit, die ein gutes Auge und die genaue Beachtung der Prüfkriterien verlangt, sich ansonsten aber durch Gleichförmigkeit auszeichnet.

Anschlagmittel verbinden z. B. Hebezeuge (als Tragmittel) mit der zu bewegenden oder zu sichernden Last. Beispiele für Anschlagmittel stellen Anschlagketten und –seile, Drahtseile und Rundschlingen sowie die mit ihnen verwendeten lösbaren Verbindungsteile wie etwa Schäkel dar. Zurrmittel sind etwa Spanngurte, wie sie bei der Ladungssicherung eingesetzt werden. Zu den Hebezeugen gehören im Technischen Hilfswerk unter anderen der Greifzug und der Kettenzug.

Diese Einsatzmittel werden nach den Vorschriften der Berufsgenossenschaften und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung einer Sicht- und Funktionsprüfung unterzogen. Dabei wird nach Mängeln wie etwa Drahtbrüchen, Knicken, Korrosionsnarben, Quetschungen und Verschleiß gesucht: Bei Ketten wird die Weitendehnung der Kettenglieder gemessen, Schäkel müssen frei von Rissen sein. Bei Spanngurten dürfen keine Garnbrüche oder Einschnitte von über zehn Prozent der Gurtbreite, Schäden an den Nähten, Verformungen oder Schäden durch Einwirkungen von Chemikalien vorliegen. Außerdem müssen die Kennzeichnungsetiketten vorhanden und lesbar sein; die tatsächliche Gurtlänge darf auch nicht — etwa durch Kürzung — vom Etikett-Aufdruck abweichen. Ratschen dürfen keine Brüche, Verformungen, Risse oder starke Korrosion aufweisen, Sperrklinken auf beiden Seiten der Ratsche einrasten. Bei den Hebezeugen wie Greifzug und Kettenzug wird unter Belastung geprüft, ob sie die Last sicher halten oder ob diese langsam durchrutscht. Die Prüflast liegt dabei um zehn Prozent über der Nennbelastbarkeit der Hebezeuge.

All diese Prüfungen müssen jährlich wiederholt werden. Auch darf sie nicht jedermann durchführen — sie müssen durch „befähigte Personen“ erfolgen, die eine Sachkunde-Prüfung nach dem Arbeitsschutzgesetz und der Betriebssicherheitsverordnung abgelegt haben. Da nicht jeder Ortsverband über derart examinierte Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter verfügt, werden diese technischen Prüfungen im Bereich der Regionalstelle Düsseldorf vom Materialerhaltungstrupp der Fachgruppe Logistik des THW-Ortsverbandes Düsseldorf übernommen. Gleich einem „reisenden Gewerbe“ zieht der fünfköpfige Trupp deshalb während des Jahres in die neun Ortsverbände des Regionalbereiches. Die Prüfung selbst dauert je nach Größe des Ortsverbandes sechs bis zehn Stunden.

Fotografie und Text: Helmut Wenzel (THW Haan / Öffentlichkeitsarbeit)


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