Nachdem die insgesamt 20 Ausflügler im Konvoi in drei Fahrzeugen um 9 Uhr nach Essen gestartet waren, mussten sie dort zunächst über eine 27 Meter lange Rolltreppe zum Treffpunkt mit ihrem Zechenführer gelangen. In seinem Schlepp erklommen die Jugendlichen und ihre Begleiter bei schönen, aber kalten Wetter das Dach des Besucherzentrums. In 45 Meter Höhe erhielten sie bei einem beeindruckenden Ausblick über die Zeche Zollverein und ihre dazugehörigen Gebäuden die ersten Erklärungen.
Vom Dach des Besucherzentrums stiegen die Besucher — gefühlt — in den Untergrund ab. In einem alten Gebäude erfuhren sie, wie früher unter Tage gearbeitet wurde und welche Bedingungen dabei dort für die Bergleute herrschten. Schwere Geräte konnten auch einmal in die Hand genommen werden. So gewannen die jungen Ausflügler einem Eindruck davon, welche Anstrengung es dem Körper etwa abverlangt, mit einem 15 Kilo schweren Abbruchhammer zu hantieren. Einer von ihnen durfte sogar die Schutzkleidung der „Kumpel“ anziehen. So erlebte er am eigenen Leib, welches Gewicht an Ausrüstung ein Bergmann mitschleppen muss, um seiner Arbeit unter Tage nachkommen zu können. Erschreckend war für viele der Jugendlichen der Umstand, dass Kinder in ihrem Alter noch bis ins zwanzigste Jahrhundert hinein schwer unter Tage schuften mussten und nicht — wie sie heutzutage — „gemütlich“ in der Schule sitzen und lernen durften.
Nach einer Pause machte sich die Gruppe zur zweiten Hälfte der vierstündigen Führung auf. Durch viel bestaunte alte Industrieanlagen folgten sie weiter dem Weg der Kohle und verschafften sich auf dem Dach des Kohlebunkers einen Überblick über die Kokerei. Im Kohlebunker selbst wurde früher Kohle aus verschiedenen Zechen so gemischt, dass eine gleichbleibende Qualität des Kokses gewährleistet war. An den Besuch des Kohlebunkers schloss sich die Besichtigung der Kokerei-Öfen an.
Aneinandergereiht auf einer Länge von 600 Metern beeindruckten die riesigen Ofen allein durch ihre schiere Größe. Dank einiger Umbauten konnte man sogar in einen der stillgelegten Öfen hineingehen und sich die Technik von innen anschauen.
Nach diesem erlebnisreichen Tag im Weltkulturerbe „Zeche Zollverein“ gab es — zurück im Ortverband — für alle noch ein kleines Weihnachtsgeschenk. Beim Abschied waren sich alle einig: Der Ausflug war ein toller Jahresabschluss.
Text und Fotos: Björn Reinnisch (Jugendbetreuer THW Haan)
Bearbeitung: Helmut Wenzel (Öffentlichkeitsarbeit THW Haan)