Mettmann, 03.06.2016

THW Haan pumpt bei Wassereinbruch in die Kreispolizei

Am Mittwoch, dem 01.06.2016, ging um 19.16 Uhr über das Einsatzhandy des THW-Ortsverbandes Haan ein Hilfeersuchen der Kreispolizeibehörde des Kreises Mettmann ein: Durch den unwetterartigen Starkregen komme es zu einem massiven Wassereinbruch in das Gebäude der Kreispolizei Mettmann. Das Wasser stehe bereits im Keller und gefährde die Gebäudeinfrastruktur und den Betrieb der Kreisleitstelle der Polizei, weil sich dort sowohl wesentliche Teile der Haustechnik wie etwa die Stromversorgung als auch der zentrale Rechner der Leitstelle befänden.

THW Haan H.Wenzel

Aufgrund dieser bereits bedrohlichen Lage im Gebäude und des anhaltenden, starken Regens wegen wurden um 19.20 Uhr alle Helferinnen und Helfer des THW-Ortsverband Haan mit Hilfe des telefonischen Alarmierungssystems „RETTalarm“ zum Einsatz gerufen. Bereits um 19.29 Uhr erreichte der Zugtrupp des Ortsverbandes Haan das Gebäude der Kreispolizeibehörde und erkundete zusammen mit einem ortskundigen Vertreter der Polizei die Lage: Im Außenbereich des Gebäudes stand das Wasser circa fünf Zentimeter hoch über dem Kiesbett der Drainage. Durch eine niveaugleich angeordnete Außentür strömte es in das Gebäudeinnere und die Kellertreppe hinunter in das Untergeschoß. Hier drang es in den Aufzugschacht, den Stromübergaberaum und den Technikraum mit dem Leitstellenrechner ein. Bei steigender Tendenz stand das Wasser schon ungefähr zwei Zentimeter hoch.

Nachdem die Gerätekraftwagen der beiden Bergungsgruppe um 19.32 Uhr an der Einsatzstelle eingetroffen waren, galt es vorrangig zu verhindern, dass weiterhin Regenwasser in das Polizeigebäude einströmt. Zunächst wurden deshalb zwei Maßnahmen ergriffen: Eine Tauchpumpe TP 4 (Leistung 400 l/min) förderte das aufgenommene Wasser mit C-Druckschläuchen aus dem Kiesbett der Drainage; es aus dem Gelände unterhalb des Straßenniveaus in einen Regenwasserkanal oberhalb der Straßenkrone abgeleitet. Zeitgleich wurde das Kiesbett an mehreren Stellen mit Spaten geöffnet und eine Tauchpumpe TP 8 (Förderkapazität 800 l/min) eingesetzt. Eine weitere Tauchpumpe TP 4 wurde darüber hinaus in einen Revisionsschacht der Gebäude-Drainage abgelassen, um auch hier das anfallende Regenwasser von der Gebäudebodenplatte und dem Gebäude weg zu fördern und so die Drainage zu entlasten. Die Stromversorgung der Pumpen erfolgte durch das Notstromaggregat des Gerätekraftwagens der ersten Bergungsgruppe. Der massive Einsatz von gleich drei Pumpen mit einer Gesamtförderleistung von 1600 Litern pro Minute zeigte schnell Wirkung; der Wassereinbruch in das Gebäude konnte gestoppt und die Infrastruktur des Gebäudes vor Schäden bewahrt werden. Ganz besonders wichtig: der bei dieser Unwetterlage so unentbehrliche Betrieb der Polizeileitstelle musste nicht eingestellt werden.

Gegen 20.15 Uhr wurde die Einsatzstelle in zwei Einsatzabschnitte — das Gebäudeinnere und den Außenbereich — aufgeteilt. Während sich die Lage im Außenbereich entspannte, musste im Gebäudeinneren das in den Aufzugsschacht eingedrungene Wasser entfernt werden. Zusammen mit dem Leiter der Gebäudetechnik wurde zunächst die Aufzugkabine in das oberste Geschoß gefahren und dort von der THW-Fachkraft für Elektrik außer Betrieb genommen. Nun konnte im Kellergeschoß die Tür zum Aufzugschacht geöffnet werden, um das Wasser mit einer (im Außenbereich nicht mehr benötigten) Tauchpumpe TP 4 aus dem Schacht zu entfernen.

Da die starken Regenfälle anhielten und die Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes für den Kreis Mettmann weiterhin galt, waren schon frühzeitig Sandsäcke aus der Unterkunft in Haan nachgefordert und mit dem Mannschaftstransportwagen des Ortsverbandes und dem Mannschaftslastwagen der Fachgruppe Beleuchtung an die Einsatzstelle transportiert worden. Diese Sandsäcke wurden nun — um einem weiteren Wassereinbruch durch Starkregen vorzubeugen — an der Außentür und allen Kellertüren ausgelegt. So sollte eindringendes Wasser kontrolliert in den Aufzugsschacht abgeleitet und die sensiblen Technikräume im Kellergeschoss geschützt werden, bis erneut Pumphilfe eintreffen würde.

Gegen 22:00 Uhr endete der Einsatz des Haaner Technischen Hilfswerks in Mettmann. Um 22.30 Uhr wieder in die Unterkunft zurückgekehrt, stellten die 16 Einsatzkräfte aus den Bergungsgruppen, der Beleuchtungs-Fachgruppe und dem Zugtrupp bis 23.00 Uhr die Einsatzbereitschaft des Ortsverbandes wieder her.


  • THW Haan H.Wenzel

Alle zur Verfügung gestellten Bilder dürfen nicht ohne Erlaubnis des THW OV Haan weiterverwendet werden.