Bei der gemeinsamen Erkundung mit der hauptamtlichen Wache der Feuerwehr Haan gegen 18.05 Uhr stellte sich heraus, dass sich außerhalb des Gebäudes in einen Schacht Grund- und Regenwasser gesammelt hatte. Normalerweise wurde das Wasser durch zwei fest installierte Tauchpumpen abgeleitet; zum Einsatzzeitpunkt war jedoch eine der beiden Pumpen defekt. In der Folge stieg das Wasser im Schacht und in einem angrenzenden Lichtschacht so stark an, dass es in das Untergeschoss des Gebäudes zurück staute und dort in drei Kellerräumen auf einer Fläche von insgesamt 350 Quadratmetern ungefähr fünf Zentimeter hoch stand.
Die Feuerwehr Haan hatte bereits begonnen, das Wasser mit zwei Tauchpumpen aus dem Schacht und dem Lichtschacht abzupumpen. Durch nachdringendes Wasser lief der Schacht jedoch immer wieder voll. Da die im Schacht installierten Pumpen nicht automatisch durch den ansteigenden Wasserstand eingeschaltet wurden, konnten die Feuerwehrleute ihren Einsatz nicht beenden. Gemeinsam mit dem Gruppenführer der Haaner Feuerwehr wurde deshalb beschlossen, dass das Technische Hilfswerk eine Tauchpumpe mit Schwimmersteuerung (TP-4) in den Schacht ablässt und das Wasser mit C-Druckschläuchen kontrolliert in ein Waldgebiet hinter dem Gebäude leitet. Neu in den Schacht einströmendes Wasser wurde durch die Schwimmersteuerung der Pumpe automatisch abgepumpt, so dass kein weiteres Wasser in das Gebäude eindrang. Die Schwimmersteuerung der THW-Pumpe erlaubte es zudem, sie solange unbeaufsichtigt und damit ohne personellen Aufwand an der Einsatzstelle zu belassen, bis die defekte fest installierte Pumpe vor Ort getauscht bzw. repariert worden war. Die Feuerwehr übergab daher die Einsatzstelle an das Technische Hilfswerk, konnte ihr Personal und Material zurücknehmen und sich anderen Aufgaben widmen.
Eine weitere Tauchpumpe TP-4 brachten die THW-Helfer in einem Schacht im Untergeschoß des Gebäudes ein, um bereits in den Keller eingedrungenes Wasser zu entfernen. Die Trockenlegung des Kellerbereiches zog sich bis in den späten Abend hin: Gegen 23.00 Uhr konnten die fünf Einsatzkräfte (Fachberater und Erste Bergungsgruppe) mit dem Mannschaftstransportwagen des Zugtrupps und ihrem Gerätekraftwagen abrücken. Damit war der Einsatz des Haaner Technischen Hilfswerks zwar an diesem Sonntagabend abgeschlossen, vollständig beendet war er aber erst zehn Tage später: Erst nachdem die stationäre Pumpe repariert worden war, entfernten die Helfer des Technischen Hilfswerks Haan ihre Tauchpumpen wieder.
Text: Matthias Mauermann und Helmut Wenzel (THW Haan)
